Forschung
Die Züchtung einer geeigneten Rasse für das Leben in einer Familie mit (Klein-) Kindern stand im Vordergrund, als Marita und Heinz Szobries 1987 mit der Elo®-Zucht begannen.
Zu diesem Zeitpunkt waren noch viele Fragen offen. Im Vordergrund stand zu klären, inwieweit Verhalten durch Vererbung beeinflusst wird oder welche Eigenschaften überwiegend durch umweltbedingte Einflüsse auftreten.
Familie Szobries beobachtete, dass angeborenes Verhalten gefestigt und Wesenseigenschaften in eine gewünschte Richtung gelenkt werden können, wenn Welpen artgerecht gehalten und aufgezogen werden. Testmethoden mussten erarbeitet werden, um das Wesen in Richtung Familienhund auch überprüfen und vergleichen zu können. Familie Szobries stellte fest, dass z. B. das Bellverhalten angeboren/vererbbar ist, allerdings durch Erziehung bis zu einem gewissen Grade beeinflusst werden kann. Diese Beobachtung konnte durch einen Genetiker wissenschaftlich bestätigt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Elo®-Zucht war von Beginn an das Wegzüchten von Erbkrankheiten. Hierzu wurde eigens für die EZFG e.V. ein spezielles Computerprogramm von einem Elo®-Züchter entworfen. Dieses Elo®-Informations-System (EIS) wurde ständig erweitert und an die jeweils gültige Zuchtordnung (ZO) der EZFG e. V. angepasst. Mittlerweile sind über 13.000 Elo® geboren worden, die Anforderungen sind gestiegen und die EZFG hat sich entschieden, über einen renommierten Dienstleister ein Zuchtprogramm einzusetzen. Mit dem TG-Verlag Beuing GmbH, Rechenzentrum für Tierzucht und angewandte Genetik in Giessen wurde ein adäquater Partner mit mehr als 35 Jahren Kompetenz und Erfahrung in Fragen der Tierzucht gefunden.
Dogbase online:
Alle Daten eines Elo® werden dort festgehalten und dienen der Zuchtleitung als Grundlage für Verpaarungsempfehlungen und Zuchtstrategien. In den Stammbäumen werden u. a. Erkrankungen eingetragen, die bei anstehenden Verpaarungen möglichst nicht bei beiden Zuchthunden vorhanden sein sollten. Dadurch wird ein Auftreten von Krankheiten bei den Nachkommen minimiert, was in der Elo®-Zucht in den letzten Jahren zu nachweisbaren Erfolgen geführt hat. Das Zuchtprogramm (Dogbase online) erlaubt eine Vielzahl eigener Analysemöglichkeiten wie Nachkommen- und Pedigreeanalysen sowie Inzucht- und Homogenitätsberechnungen. Dogbase online beinhaltet zudem Ergebnisse modernster wissenschaftlicher Verfahren zur Vorhersage der Vererbung wie zum Beispiel Zuchtwerte auf der Basis gemischter Modelle und Genotypwahrscheinlichkeiten für monogene rezessive Merkmale. Dogbase wird bei allen Forschungsarbeiten und Studien herangezogen und ist im Hinblick auf die Zucht einer erbgesunden Hunderasse unverzichtbar.
Selbstverständlich haben unsere Züchter Zugang zu diesem Programm. Für alle anderen Elo®-Besitzer steht die Zuchtleitung bei Fragen zum eigenen Hund gerne zur Verfügung.
Wissenschaftlich durchgeführte Forschungsarbeiten:
2004 wurde die Dissertation „Populationsgenetische Untersuchungen zur Entwicklung der Hunderasse Elo® sowie zum Auftreten und zur Vererbung von Distichiasis“ von Frau Judith Kaufhold (Doktorandin der Tierärztlichen Hochschule Hannover) verfasst; ihr Doktor-Vater war Prof. Distl. In dieser Doktorarbeit wurde auf die sich allmählich entwickelnde Inzuchtproblematik hingewiesen. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden einige der Ausgangsrassen eingekreuzt, um so den Inzuchtkoeffizienten (IK) auf unter 3 % abzusenken. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in der Elo®-Zucht noch kein Zuchtprogramm, mit dem man den IK einer gesamten Rasse feststellen konnte.
2007 wurde eine Forschungsarbeit von Frau Silvia Fecht, ebenfalls von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, über MDR1 durchgeführt. Ihr Doktorvater war ebenfalls Prof. Distl.
Da dieser Gendefekt gelegentlich beim Bobtail (der zu den Ausgangsrassen gehört) auftritt, sollte geprüft werden inwieweit der Elo® betroffen sein könnte. Der MDR1-Gendefekt konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden. Dadurch konnten Bedenken einiger Tierärzte beigelegt werden, dass Medikamente möglicherweise die Blut-Hirn-Schranke passieren und das zentrale Nervensystem erreichen könnten.
Zurzeit unterstützen wir mehrere, weitere Forschungsarbeiten beim Elo®
Altersforschung
Die Tierärztliche Hochschule Hannover forscht zurzeit über das Lebensalter von Hunden und über die Faktoren, die dem Hund ein langes und gesundes Leben ermöglichen. Durch die Teilnahme erhofft sich die EZFG Erkenntnisse, um das Zuchtziel „Langlebigkeit“ beim Elo® voranbringen zu können.
Zur Unterstützung dieses Projekts bitten wir alle Besitzer eines Elo®, der älter als 14 Jahre ist oder geworden ist, sich mit der Zuchtleitung in Verbindung zu setzen.
Glaukom
In Zusammenarbeit mit der Universität Bern führt derzeitig eine Doktorandin eine wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung des Glaukoms durch. Ziel ist die Früherkennung einer Veranlagung bzw. Vererbung und ein anschließender Gentest, welcher bereits bei einem Welpen angewandt werden kann. An dieser Studie beteiligt sich auch die EZFG.
Um erfolgreich forschen zu können, benötigen wir auch hier die Unterstützung und Mitteilung an die Zuchtleitung durch alle Besitzer, deren Elo® Probleme mit dem Abfluß des Kammerwassers haben.
Angestrebt wird zzt., die Beobachtungen gemeinsam mit Wissenschaftlern genauer zu untersuchen. Es wurde Kontakt zu Professor Fischer (Max-Planck-Institut in Leipzig) aufgenommen, der Interesse an einer Forschungsarbeit signalisierte. Einzelheiten werden zzt. festgelegt bzw. abgesprochen.
Zahnung und Behaarung
Als Familie Szobries noch Bobtails und Eurasier nebeneinander züchteten, war ihnen aufgefallen, dass es bei den Welpen Unterschiede bei der Zahnentwicklung gab, die bei den Eurasiern wesentlich früher abgeschlossen war als bei den Bobtail-Welpen.
Hierzu passte die Mitteilung einer Elo®-Züchterin, dass ihr Unterschiede zwischen rau- und glatthaarigen Welpen bei der Zahnentwicklung aufgefallen seien. Beim glatthaarigen Elo® waren die ersten Zähne bereits im Alter mit ca. 3 Wochen vorhanden, während sie bei den rauhaarigen erst im Alter von 6 Wochen durchbrachen.
Im Laufe der Jahre wurden durch Beobachtungen festgestellt, dass man zumeist schon im Alter von ca. 3 – 4 Wochen erkennen kann, ob ein Elo®-Welpe rau- oder glatthaarig wird.
Da in der Elo®-Zucht über viele Generationen zahlreiche Daten gesammelt wurden bzw. auch weiterhin gesammelt und in Dogbase hinterlegt werden, gäbe es noch zahlreiche Möglichkeiten für weitere Forschungsarbeiten, insbesondere über die Vererbung von Wesensmerkmalen und der Farbvererbung.
Um hier auch in Zukunft bedeutende Fortschritte erzielen zu können, benötigen wir die Unterstützung und Mitarbeit aller Elo®– Züchter und Elo®-Besitzer!
Wichtig sind alle genetischen Untersuchungen, Erkrankungen, gesundheitliche Einschränkungen und Kastrationen (einige Erkrankungen treten in Verbindung mit Kastrationen vermehrt auf), auch die Information über das Ableben eines Elo® ist wichtig, um das Elo®-Projekt zu unterstützen.
Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Elo®-Besitzern bedanken, die der Zuchtleitung regelmäßig über ihren Elo® berichten und dadurch einen wichtigen Beitrag leisten. Die Zuchtleitung ist für alle Informationen dankbar und steht jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.